Ein Ausschnitt aus dem Hobby HiFi Hörtest
ScanBySide 2 Scan By Side ll spielt großartig souverän auf: Sie modelliert ein Klangbild von erhabener Wucht und mit vollem Volumen, mit klarer Struktur, feinster Auflösung und toller Detailverliebtheit. Wir erlebten filigrane Detailzeichnung, authentische Stimmenwiedergabe, pulvertrockene und extrem tiefe Bässe. Die beteiligten Schallwandler verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit. Sie fügen sich bruchlos aneinander, gehen geradezu ineinander auf. Stimmen verleiht Scan By Side ein imposantes Brustvolumen - wenn es angemessen ist, etwa bei Hans Theessink, der mit ,,Call Me" dem Grundtonbereich eine schwere Prüfung auferlegt. Mit ,,Late Last Night" von dieser CD wird auch klar, dass Tief- und Mitteltöner wirklich perfekt miteinander verschmelzen. Den Übergang zwischen Mitten- und Hochtonwandler prüften wir mit dem beeindruckenden Mezzosopran der Olga Borodina, und auch dieser gelingt mit Bravour. Die Höhen entströmen der Berylliumkalotte mit faszinierender Selbstverständlichkeit, glasklar und gleichzeitig unaufdringlich, einfach mit allergrößter Selbstverständlichkeit. Das kennen wir so sonst eher von den besten Bändchenhochtönern und Air-Motion-Transformern - dank Beryllium gelingt diese höchste Qualität auch einem Kalottenhochtöner. Die alternativ einsetzbare Gewebekalotte überzeugt ebenfalls mit wunderbar natürlichem Klang ohne aufgesetztes Gehabe, erreicht allerdings nicht ganz die Perfektion des Berylliums. Weit, klar, luftig und punktgenau bauen die Boxen ihr Klangbild auf. Das steht dermaßen selbstverständlich im Raum, dass ein Bezug zu den dort scheinbar nur rein zufällig stehenden Tonmöbeln fast schon absurd anmutet - ein dermaßen authentisches Abbild der Wirklichkeit von profanen Lautsprechern zu erwarten wäre doch zu optimistisch? Aber selbstverständlich sind es diese Boxen, die ein so perfektes Raum-Abbild schaffen, dass von einem geradezu holografischen Abbild der Realität zu sprechen nicht einmal vermessen wäre. Das alles funktioniert bis hin zu sehr optimistisch anmutender Lautstärke ganz und gar souverän, ohne jegliche Limitierungen - der große und langhubige 27-cm-Bass und das geschlossene Gehäuse lassen grüßen. Mit dieser Pegelfestigkeit empfiehlt sich Scan By Side auch für wirklich große Räume. Andererseits braucht es solche Dynamikeruptionen nicht für ein restlos überzeugendes musikalisches Erlebnis: Schon bei sehr dezentem Pegel sind alle Details mit großer Selbstverständlichkeit vorhanden, und auch die Raum-Abbildung ist komplett. Hier zahlen sich die ausgesprochen verlustarmen Chassis-Mechaniken von Tief- und Mitteltöner aus.
Fazit der Zeitschrift:
Scan By Side II übertrifft bei aller grundsätzlichen Ähnlichkeit ihre Vorgängerin doch noch klar erkennbar. Dies geht auf das Konto der exzellenten Beryllium-Hochtonkalotte, die bei grundsätzlich sehr ähnlicher Tonalität einfach noch feiner auflöst, den Raum noch etwas tiefer ausleuchtet und selbst bei gemeinen Impuls-Attacken standhaft bleibt. Lautsprecher fürs Leben, dieses Fazit stand bereits unter der ersten ScanBySide. Aber es geht eben immer noch einen Schritt besser, und diesen Schritt geht ScanBySide II