Capriccio überrascht ihre Zuhörer mit einem richtig erwachsenen Bassfundament. Der Kontrabass von Renaud Garcia-Fons schnurrt sonor und schmatzt herzhaft, der Basedrum-Punch der O-Zone Percussion Group kommt ohne Umschweife in der Magengrube an. Das umfangreiche Schlagwerk dieser Formation stellt auch Mitten und Höhen auf eine ernsthafte Probe. Die bestehen die schmucken Regalboxen mit Bravour: Bis hin zur flirrenden Triangel und zum wunderbar heiseren Besen auf dem Blech modellieren sie jedes Instrument greifbar realistisch. Stimmen jeglicher Couleur gelingen mustergültig authentisch. Den eindrucksvollen Bass-Bariton von Hans Theessink auf seiner CD "Call Me" erlebten wir mit grandiosem Brustvolumen. Tina Turner schmetterte ihren "Private Dancer" unglaublich mitreißend. Auch die räumliche Performance gelingt bravourös. Weite und Tiefe sind bestens organisiert: Präzise positionierte Stimmen und Instrumente füllen den Raum und halten gebührend Abstand zueinander ein. Selbst mit weit zurückgeschraubter Lautstärke bleiben die vielen feinen Nuancen wunderbar nachvollziehbar. Diese Boxen präsentieren die schillernde Vielfalt der Musik, ohne dass ein dynamischer Parforceritt notwendig wäre. Der Ringstrahler-Hochtöner liefert seidig schimmernde und faszinierend detailverliebte Höhen. Schon bei geringer Lautstärke löst er selbst feinste Details auf und leuchtet den Raum bis weit in die Tiefe aus.
Capriccio überzeugt mit klanglicher Exzellenz und Finesse. Die Regalboxen liefern ein vollständiges Klangspektrum ab, kombinieren Musikalität und Akkuratesse in idealer Weise und lassen sich auf die unterschiedlichsten Musikrichtungen gefühlvoll ein. Der finanzielle Einsatz für diese Lautsprecher hält sich erfreulicherweise in einem sehr überschaubaren Rahmen: Mit deutlich unter 500 Euro - einschließlich Highend-Frequenzweiche - ist man im Geschäft. Für ein vergleichbares Fertigprodukt ist ein Mehrfaches anzulegen.