Die akustische Darbietung der Cantale weiß räumlich und tonal zu überzeugen. Wir erlebten ein aufgeräumtes Klangbild mit verblüffender Weite und Tiefe, mit exakten Positionen von Stimmen und Instrumenten, mit plastisch modellierten Klangkörpern und einem standfesten Bassfundament. Die messtechnisch Akzentuierung des Tieftonbereichs war gleich beim ersten Hördurchlauf klar. Die Lautsprecher wurden daraufhin so weit von der rückwärtigen Zimmerwand abgerückt, dass die tonale Balance stimmte. In akustisch neutraler Raumakustik erscheint ein Wandabstand von etwa einem Meter günstig. Für Räume mit schwacher Basswiedergabe ist Cantale eine reizvolle Lösung, da sie bei wandnaher Aufstellung dieses Problem zu beseitigen vermag. Stimmen bildete Cantale vorbildlich authentisch ab. Tonale Eigenheiten gaben sich mit großer Selbstverständlichkeit zu erkennen. Das Duett von Katie Melua und Eva Cassidy ließ die beiden Stimmen so unterschiedlich und individuell wirken, wie man es nicht sehr oft erlebt. " We get Requests" des Oscar Peterson Trios überzeugte in der neu gemasterten K2HD-Abmischung mit rabenschwarzem Kontrabass Ray Browns, perlenden Klavierläufen Oscar Petersons und einem beeindruckend frischen und impulsiven Schlagzeug von Ed Thigpen. Die drei Musiker standen nachvollziehbar breiten- und tiefengestaffelt auf ihrer Bühne. Original-Lautstärke war dabei überhaupt kein Problem - zu den Meriten der Cantale zählt auch ihre beeindruckende Pegelfestigkeit. Die Testlautsprecher enthielten sowohl Passivweichen als auch DSP-Verstärkermodule. Zwischen beiden konnte durch Umstecken von vier Brücken auf dem Anschlussfeld gewechselt werden. So stand innerhalb kurzer Zeit die digitale statt der passiv gefilterten Version zur Verfügung. Die lieferte ein spürbar entschlacktes Klangbild. Speziell der Grundtonbereich erschien fassbarer, gerade so, als sei bei der Passivversion eine dicke Mehlsoße über das Klangbild gegossen worden, die jetzt wie von Zauberhand verschwand. Klangstrukturen gaben sich klarer zu erkennen, und der Raum wuchs ein ganzes Stück weit in die Tiefe. Dabei blieben die Musiker so weit vorne stehen wie in der Passiv-Version. Hinter ihnen schien aber mehr Raum zu sein."
Fazit in Hobby HiFi
"Cantale demonstriert auf eindrucksvolle Weise die Vorzüge der koaxialen Lautsprecheranordnung: Räumlichkeit auf höchstem Niveau. Trotz der messtechnisch nicht ganz perfekten Frequenzganglinearität erlebten wir eine auch tonal hochklassige Darbietung mit überzeugend natürlichem Klangbild. Im Vergleich mit der passiven Frequenzweiche, zugegebenermaßen mit eher schlichten Bauteilequalitäten, spielt die digitale Version sehr überzeugend ihre Stärken aus - und das, ohne messtechnisch eine Unterschied festmachen zu können."